Antonio Stradivari
Stradivari wurde als Sohn einer reichen Patrizierfamilie nahe Cremona geboren. Durch eine eigene Angabe Stradivaris, auf einem Geigenzettel des Jahres 1727 auf dem Antonio Stradivari vermerkte, er habe das Instrument im Alter von 83 Jahren gebaut, geht man von aus das er 1644 geboren wurde.
Verfolgt man seine über 71-Jahre andauernde Karriere, liest man über seine frühe Meisterschaft und seine fortwährend genialen Innovationen im Geigenbau. Seine Instrumente zeichnen sich stets durch ihre exquisite Handwerkskunst, beste Materialien und unübertroffene Klangqualität aus. Fortwährend experimentiere Stradivari an der Form und den Wölbungen seiner Instrumente.
Heute ist es umstritten ob
Antonio Stradivari tatsächlich bei Nicolo Amati, der zu dieser Zeit der berühmteste Geigenbauer in Cremona war, das Handwerk des Geigenbaus erlernte. Es gibt auch die Vermutung das Stradivari eine Ausbildung zum Kunstschnitzer hatte. Belegt ist allerdings dass er seine eigene Werkstatt im Jahr 1680 in Cremona am Piazza San Domenico eröffnete.
Bereits zu seinen zu Lebzeiten war Stradivari als Geigenbauer, auch über die Stadtmauern Cremonas hinweg ein sehr angesehen und auch finanziell ein sehr gut gestellter Geigenbauer, was zu damaliger Zeit sehr selten war.
In den Anfangsjahren seiner Selbständigkeit orientierte sich Stradivari noch stark am Baustil Amatis, die Instrumente aus dieser Zeit haben den Namen „Amatisee“ bekommen.
Etwa ab 1690 entwickelte Stradivari eine neue Form, die als "Long Pattern" bekannt wurde. Damit erstrebte er die Klangqualität der Brescianer Instrumente erreichen. So entfernte er sich durch konsequente Veränderungen an seinen Indstrumenten in den nächsten Jahren immer weiter von der Amati-Schule.
Um 1700 erlangten Stradivaris Instrumente schon einen Ruhm, der den Nicolo Amatis bei weitem überstieg.
Dann folgte von 1700 bis 1720 die sogenannte „goldene Periode“. In dieser nun auch seine besten und berühmtesten Violinen entstanden - Instrumente der Superlative !
Angefangen zum Beispiel mit der „Lady Tennant“ bis hin zur „Baron von der Leyen“, der „Lady Blunt“ und der sagenumwobenen „ Messiah“.
Aber nicht nur Violinen, auch die Cellomodelle veränderte Stradivari in seiner Schaffenszeit. Etwa ab 1707 baute Stradivari seine Cellos nach einem neuen Modell namens „Forma B“, von denen noch etwa 20 Stück erhalten sind. Sie gehören zu den tonlich herausragensten Celli der Geigenbau-Geschichte . Tonlich werden die Stradivari Celli nur von denen von des venezianischen Geigenbauers Domenico Montagnana übertroffen.
Das wohl bekannteste Cello ist das „Mara“ von Antonio Stradivari, welches er im Jahr 1711 baute. Nach einem Fährunglück, das sein damaliger Besitzer Amadeo Baldovino unverletzt überlebte, wurde das Instrument aus dem Wasser des Rio de la Plata gerettet. In dem Cellokoffer befanden sich nach der Bergung nur noch die Einzelteile des wertvollen Instrumentes. Durch eine aufwendige Restauration konnte das Violoncello wieder zusammengesetzt werden, sodass es auch heute noch in Konzertsäalen zuhören ist.
Auch dIe bekannte britische Cellistin Jacqueline du Pré ( 1945-1987 ) spielte 2 berühmte Celli von Antonio Stradivari. Im Jahr 1961 erhielt sie ein von Stradivari im Jahr 1673 gebautes Instrument, das auch mittlerweile „Du-Pré-Stradivari“ genannt wird. Desweitern spielte sie auf dem berühmten „Dawidow-Stradivari“ von 1712. Dies wird derzeit von Yo-Yo Ma gespielt.
Die Spätzeit Stradivaris, also nach 1720 ist geprägt von weiteren Modellveränderungen. Die Geigen baute er wieder mit vollerer, höherer Wölbung und es wurden etwas schlichtere Materialien verwendet. Violinen aus dieser letzten Periode, sind bei Spielern nahezu ebenso beliebt beliebt, wie die der „ Golden Periode“.
Antonio Stradivari war nicht nur ein innovativer sondern auch ein sehr fleißiger Meister. Bis zu seinem Tod im Jahre 1737 soll der Cremoneser Meister fast 1000 Violinen, Bratschen und Celli mit Hilfe seiner beiden Söhne Fransesco und Ombono Stradivari gebaut haben. Etwa 650 Instrumente sollen erhalten geblieben sein, darunter 11 Bratschen und 20 Celli.
Die Söhne Francesco und Omobono führten nach dem Tod ihres Vaters die Werkstatt weiter, überlebten aber ihren berühmten Vater nur um wenige Jahre und bleiben such daher stets im Schatten des Vaters.
Das grosse Geigenmodell aus Antonio Stradivaris goldener Periode wird wohl weltweit am häufigsten als Vorlage für neugebaute Violinen genutzt. Es ist ein Modell von trag- und durchsetzungsfähigeren Klang wie es weltweit von den hervorragensten Spielen geschätzt wird.
Es gibt wohl weltweit keinen Geigenbauer, der nicht wenigstens eine Violine nach dem Modell Antonios Stradivaris gefertigt hat.
Man kann wohl zu Recht sagen, dass Stradivari die Geige perfektioniert hat. Es gibt kein wirkliche Innovationen im Geigenbau, die sich in den mehr als 300 Jahren seit seinem Tod durchgesetzt haben.
Das rege Interesse an alt-italienischen Meistergeigen war dann am Ende des 18 Jahrhunderts dafür verantwortlich, dass in den Gebieten wie zB dem Vogtland oder den Vogesen
Stradivari-, Amati-, Guarneri-und auch Stainer -Violinen in massenhafter Stückzahl in den dortigen Manufakturen und Geigenbauwerkstätten gebaut wurden. Diese Instrumente wurden dann mit nachempfundenen Geigenzettel der grossen Meister als Modellbezeichnung versehen.